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Leder - ein Material mit Charakter

In der Modewelt lässt uns der Begriff "Leder" direkt an coole Bikerjacken, derbe Boots und edle Taschen denken. Die besondere Haptik sowie die einzigartigen Eigenschaften des Materials sorgen für einen unverwechselbaren Look, der zeitlos und modisch zugleich ist. Erfahren Sie in unserem Leder-Ratgeber, welche Eigenschaften das Material so besonders macht, welche Key-Pieces aus Leder Sie unbedingt besitzen sollten und wie Sie diese schonend reinigen und pflegen.

In der Modewelt lässt uns der Begriff "Leder" direkt an coole Bikerjacken, derbe Boots und edle Taschen denken. Die besondere Haptik sowie die einzigartigen Eigenschaften des Materials sorgen für einen unverwechselbaren Look, der zeitlos und modisch zugleich ist. Erfahren Sie in unserem Leder-Ratgeber, welche Eigenschaften das Material so besonders macht, welche Key-Pieces aus Leder Sie unbedingt besitzen sollten und wie Sie diese schonend reinigen und pflegen.

Verschiedene Ledermaterialien

Die wichtigsten Eigenschaften von Leder

Leder hat eine lange Historie und wurde bereits in der Steinzeit verwendet um Bekleidung, Schuhe oder Decken herzustellen. Bis zur heutigen Zeit hat es diesen besonderen Stellenwert nicht verloren und gilt noch immer als eines der beständigsten und strapazierfähigsten Materialien. Von hochwertigen Bezügen für Autositze bis hin zu luxuriösen Handtaschen, lassen sich aus Leder die unterschiedlichsten Produkte fertigen.

Basic Facts über Leder

Als natürliches Material tierischen Ursprungs birgt Leder eine Vielzahl besonderer Eigenschaften, die synthetische Stoffe kaum bis überhaupt nicht erfüllen können. Diese unterscheiden sich jedoch auch in der Art des Leders und darin, aus welchem Tier das Leder gemacht ist.

Vorteile:
  • isoliert Wärme
  • hohe Reiss- und Dehnfestigkeit
  • Leder ist atmungsaktiv
Nachteile:
  • hohe Pflegeintensität
  • Farbtöne variieren
  • Rau- und Anilinleder sind sehr empfindlich gegenüber Flecken und Feuchtigkeit

Die Herstellung von Leder

Leder herzustellen ist zeitintensiv und mit einem hohen Aufwand verbunden. Bis aus einer Tierhaut ein fertiges Lederprodukt entstehen kann, sind insgesamt bis zu 55 einzelne Arbeitsschritte nötig. Bevor Rohhäute in einer Gerberei weiterverarbeitet werden können, werden sie beim Lederhändler nach verschiedenen Kriterien sortiert und durch Trocknen, Einfrieren oder Einsalzen zwischenkonserviert. Zur Vorbereitung auf den Gerbprozess werden die Häute anschliessend in mehreren Schritten gesäubert, von Rückständen wie Haaren befreit und gespaltet, wobei das Oberleder in einer einheitlichen Breite vom Rest der Haut abgetrennt wird.
Leder färben

Der Gerbprozess

Um eine Tierhaut haltbar zu machen und ihr auch im trockenen Zustand eine geschmeidige Struktur zu verleihen, wird sie gegerbt. Die Anwendung verschiedener Gerbtechniken ist dabei von zentraler Bedeutung für die Eigenschaften des Endprodukts. Bis ins 20. Jahrhundert wurde überwiegend pflanzlich gegerbt. Der langwierige Vorgang, der ausserdem diverse andere Nachteile offenbart, wurde daraufhin von einer effizienteren Gerbung mit Chromsalzen abgelöst. Mit dieser Methode lassen sich Häute innerhalb eines Arbeitstages vollständig gerben. Bis heute ist diese Form der Konservierung die gängigste Methode. Neben den genannten Verfahren, existieren ebenfalls die Fett-, Aldehyd- und Alaungerbung. Anhand der Farbe des gegerbten Leders lässt sich die verwendete Gerbmethode bestimmen. Chromgegerbte Stücke sind grau oder bläulich, während eine pflanzliche Gerbung das Leder bräunlich färbt.
Der Prozess des Gerbens wurde anfänglich wohl rein zufällig entdeckt, als Tierhäute über längere Zeit in Wasser mit bestimmten Pflanzenresten lagen. Die im Wasser gelösten Gerbstoffe der Pflanzen wurden durch die Haut aufgenommen und konservierten diese schliesslich.
Wissen
Der Prozess der Lederherstellung ist nach dem Gerben noch lange nicht abgeschlossen: Nachdem durch das Abwelken übriges Wasser aus dem Leder gepresst wird, werden die Teile von Unebenheiten entfernt, gefettet und beidseitig gefärbt. Zwischen den einzelnen Arbeitsschritten wird das Leder mehrmals sortiert und auf seine Qualität überprüft.

Lederarten im Überblick

Leder ist nicht gleich Leder - je nach Tierhaut und Verarbeitung unterscheiden sich verschiedene Lederarten in Eigenschaften und Aussehen. Ein grundlegender Unterschied obliegt zwischen Glatt- und Rauledern und bezieht sich auf die Oberflächenstruktur der verarbeiteten Lederhaut. Glattleder entsteht dabei aus der Narbseite der Haut, auf der das Fell des Tieres gewachsen ist. Verschiedene Glattleder-Arten unterscheiden sich wiederum primär in der Färbung und Veredelung. Als Rauleder - umgangssprachlich auch oft als Wildleder bezeichnet - werden an der Oberfläche geschliffene Lederarten bezeichnet, die einen samtigen Look abgeben. Bekannte Vertreter dieser Klasse sind Nubuk-, bzw. Veloursleder.

Glattleder

Gedeckte Glattleder

Gedeckte Leder werden nach dem Gerben und Färben mit einer zusätzlichen Pigmentschicht überzogen, die die Poren überdeckt. Dies sorgt für einen steiferen und kühleren Griff, macht das Leder jedoch sehr robust und unempfindlich gegen Flecken.

Anilinleder

Anilinleder sind nach dem Färben dagegen weitestgehend naturbelassen und fühlen sich warm und weich an. Durch die unbehandelte Oberfläche ist das Leder atmungsaktiv, jedoch auch anfällig für Schmutz und Gebrauchsspuren.

Rauleder

Nubukleder

Nubukleder entsteht durch das narbseitige Anschleifen von Glattleder. Aufgrund seiner feinen, samtigen Struktur, wird die Lederart gerne für Polstermöbel, Bekleidung und Handtaschen verwendet.

Veloursleder

Als Veloursleder wird die abgespaltete Rückseite der Haut bezeichnet. Im Vergleich zu Nubukleder hat Veloursleder eine etwas gröbere Struktur und eignet sich daher ideal für die Herstellung von Schuhen und Arbeitskleidung.

Leder-Alternativen - das sind die tierfreien Optionen

Veganes Leder steht momentan hoch im Kurs und bietet eine Alternative für diejenigen, die sich für ein tierfreies Produkt entscheiden möchten. Neben dem klassischen Kunstleder aus Polyurethan kommen derzeit immer mehr innovative Materialien auf den Markt, deren Grundsubstanzen natürlichen Ursprungs sind. Lederähnliche Materialien werden heute unter anderem aus Ananasfasern, Kakteen, Pilzwurzeln oder Kork hergestellt und kommen echtem Leder optisch erstaunlich nahe.

Kleidung & Accessoires aus Leder – die Must-haves

Lederjacke

Die Geschichte der Lederjacke reicht bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts zurück und wurde im Laufe der Zeit zu einem Symbol verschiedenster Subkulturen. Die zeitlose Coolness einer schwarzen Damen Bikerjacke ist unverwechselbar und gehört daher zu den absoluten Must-haves.

Lederboots

Im Herbst und Winter geht nichts über ein paar dunkle Lederboots. Auch wenn Stiefel unheimlich vielseitig und absolut alltagstauglich sind, können sie zum echten Key-Piece eines Outfits avancieren. Das beste daran: Lederboots passen zu fast jedem Look.

Ledertasche

Ob grosser Weekender, lässige Schultertasche oder minimalistische Clutch - für nahezu jede Lebenssituation gibt es die passende Ledertasche. Kein Wunder, dass die meisten von uns mehr als eine von ihnen zu ihrer Garderobe zählen.


Leder richtig pflegen und reinigen

Glattleder reinigen

Im Gegensatz zu vielen Textilien lässt sich sich Glattleder meist recht schnell und unkompliziert pflegen. In vielen Fällen reicht hierbei schon eine Reinigung mit einem weichen, leicht angefeuchteten Baumwolltuch. Sollten nach der Reinigung immer noch Flecken zurückbleiben, tragen Sie bei gedecktem Leder eine einfache Kernseife auf den Lappen auf, während Sie Aninlinleder mit einem Schwamm und Neutralreiniger (z.B. Sattelseifen) behandeln können.

Rauleder reinigen

Rauleder sollten Sie hingegen trocken und vorsichtig mit einer speziellen Bürste mit Gummilamellen reinigen, die das Material von Staub befreit und gleichzeitig leicht aufraut. Hartnäckigen Schmutz reinigen Sie hier mit einem Nubuk Radierer oder einer Bürste mit Messingborsten.


Bevor Sie sich generell dazu entscheiden Ihr Lederprodukt zu reinigen, lohnt es sich davor noch einen kurzen Blick auf die Pflegehinweise des Herstellers zu werfen.

Herrenschuhe pflegen

Professionelle Lederreinigung

So robust und widerstandsfähig Leder auch sein mag, können Sie ein Produkt mit der falschen Reinigung schnell untragbar machen. Lassen sich Flecken nicht entfernen, sollten Sie besser nichts riskieren und Ihr Lederprodukt in eine professionelle Reinigung geben.
Tipp

Taschen, Schuhe und Co. aus Leder

Mit der richtigen Lederpflege bleiben Ihnen besondere Schätze lange erhalten

braune Designerhandtasche
Neben einer schonenden Reinigung sorgt eine regelmässige Lederpflege dafür, dass Ihnen Ihre Schätze aus Leder besonders lange und schön erhalten bleiben. Um Ihr Produkt schon vor dem ersten Gebrauch vor potentiellen Witterungseinflüssen wie Nässe oder Schmutz zu schützen, sollten Sie es gleich doppelt mit einem geeigneten Imprägnierspray einsprühen. Vor allem nach einer Reinigung ist es wichtig das Leder mit den richtigen Produkten geschmeidig zu halten, um es vor dem Austrocknen zu schützen.

Glattleder pflegen

Für Glattlederschuhe eignen sich Schuhcreme oder Lederfett, während Taschen und Jacken eher mit Ledermilch oder -balsam behandelt werden sollten. Bei besonders altem und trockenem Leder kann es durchaus Sinn machen ein flüssiges Lederöl zu verwenden. Dies dringt tief in die Fasern ein und verhilft dem Material so wieder zu neuem Glanz.

Rauleder pflegen

Rauleder, wie Velours oder Nubuk, benötigen im Gegensatz zu Glattleder keine besondere Pflege. Besonders ein Einfetten oder Einölen dieser Materialien sollten Sie vermeiden, da diese die Oberflächenstruktur verkleben.

Lederwaren schonend aufbewahren

Wie auch bei der Reinigung und Pflege von Lederprodukten gibt es auch bei der Aufbewahrung einige Punkte, die es zu beachten gilt. Im besten Fall sollte Leder immer luftig gelagert und nicht gestaucht aufgehängt werden. Feuchte Umgebungen sowie eine Lagerung in Plastiktüten sollten Sie unbedingt vermeiden, da diese zu Schimmel und unangenehmen Gerüchen führen kann.
Tipp

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