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Veilchen

  • Verwendung: Veilchenessenz und ätherisches Veilchenöl werden vor allem in der Gesichtspflege eingesetzt, etwa in Form einer Pflegecreme, eines Gesichtswassers oder der traditionellen Veilchensalbe.
  • Wirkung: Das Veilchen ist ein wirksames naturkosmetisches Mittel bei unreiner Haut, Pickeln oder Akne. Es wirkt sanft entzündungshemmend, antibakteriell und fördert die Heilung.
  • Herkunft: Veilchen bevorzugen ein warmes Klima und gedeihen vor allem im südlichen Teil Europas und in Zentraleuropa, mit Ausnahme Skandinaviens.
  • Gewinnung: Veilchenöl und Veilchenwasser werden heute vor allem per Alkohol-Extraktion und Destillation mit Wasserdampf gewonnen. Eigene Veilchenessenz erzeugt man durch das Einlegen der Blüten in Öl.
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Veilchen: Verwendung

Heilkräuter und Heilblumen wie Veilchen werden seit vielen hundert Jahren in der Körperpflege und Kosmetik eingesetzt. Bereits Hildegard von Bingen, eine bekannte Medizinerin des Mittelalters, schätzte das zart violette Veilchen besonders wegen seiner heilenden und pflegenden Wirkung auf die Haut.

Um die Vorzüge des Veilchens zu nutzen, gewinnt man Saft oder Öl aus seinen Blütenblättern. Aus den getrockneten Blüten kann man ausserdem Tee zubereiten. Auch die Blätter des Veilchens werden zur Gewinnung von Saft genutzt, wenn sie auch die typische, liebliche Veilchennote vermissen lassen. Bei allen Anwendungen sind es vor allem die ätherischen Öle des Veilchens, die ihm seine Wirkkraft verleihen.

Im Beauty-Bereich: Veilchencreme und -pflege

In der Kosmetik und Hautpflege wird Veilchensaft oder ätherisches Veilchenöl verwendet. Man mischt es vorwiegend Pflegecremes bei, auch in Pflegeprodukten für unreine Gesichtshaut vertraut man auf die Essenz des Veilchens. Dank seiner antibakteriellen, hautberuhigenden und heilungsfördernden Wirkung ist das Veilchen insbesondere in der Naturkosmetik beliebt, um Pickel, Akne und Schuppenflechte zu behandeln.

Berühmt wurde die Veilchensalbe als Heilmittel bei Hautausschlägen, Ekzemen oder gestörter Wundheilung. Die Pflegecreme hat aber auch kosmetische Funktionen: Sie stärkt die Hautbarriere, schützt die Haut vor Umwelteinflüssen und wirkt antiseptisch gegen Erreger und Infekte.

Ätherisches Veilchenöl ist dank seines blumig-milden Duftes zudem ein beliebter Inhaltsstoff von Parfums. Dazu wird vorwiegend das Duftveilchen, eine besonders intensiv duftende Unterart des Veilchens, genutzt. Echtes Veilchenöl ist sehr teuer, weshalb Hersteller günstiger Produkte häufig zu synthetischen Aromen greifen. Das zart duftende Nebenprodukt der Ölgewinnung, das Veilchenwasser, wird häufig pflegendem Gesichtswasser, Body Tonic oder Eau de Toilette beigemischt.

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Ratgeber

Veilchen in der Aromatherapie

Der lieblich-süsse Veilchenduft ist nicht nur angenehm für die Sinne, es werden ihm auch wohltuende Wirkungen auf die Psyche nachgesagt. So verwendet man das Veilchen in der Aromatherapie, um die Nerven zu beruhigen und die Stimmung aufzuhellen.

Veilchen in der Küche

Wie die Blütenblätter der Rose kann man auch Veilchen essen. Sie werden seit Jahrhunderten verschieden zubereitet, z. B. in Honig gekocht, in Zucker kandiert oder als natürliche Speisefarbe untergemischt. Heute sind Veilchen und ihre Artgenossinnen, die Stiefmütterchen, vor allem beliebt, um Salate oder Getränke zu dekorieren: In Eiswürfel eingefrorene Blüten sind eine attraktive Ergänzung für Sommergetränke – und auch noch ein Gewinn für die Gesundheit. Denn – roh verzehrt – wirkt das Veilchen positiv auf das Immunsystem, fördert gesunden Schlaf und löst Verschleimungen.

Achtung, Verwechslungsgefahr: Die Veilchenwurzel

Auch wenn es der Name vermuten liesse, handelt es sich bei der Veilchenwurzel nicht um das Wurzelwerk des Veilchens. Tatsächlich ist damit das Rhizom, eine Art verzweigter Spross der Schwertlilie gemeint. Diese Sprossen enthalten ätherische Öle und Inhaltsstoffe, die schmerzlindernd wirken, weshalb man die Veilchenwurzel vor allem zahnenden Babys gibt. Wenn Kleinkinder auf der Veilchenwurzel kauen, lösen sich wohlschmeckende Öle, die das Zahnfleisch beruhigen.
Wissen

Die Wirkung von Veilchen in der Hautpflege

Die Inhaltsstoffe des Veilchens sind wirksam gegen verschiedene Alterserscheinungen der Haut, zudem wirken sie antiseptisch und beugen der Narbenbildung vor.

Die kosmetischen Vorteile des Veilchens auf einen Blick:

  • Dank ihrer antiseptischen Wirkung wirkt Veilchen-Kosmetik reinigend und desinfizierend. Sie beruhigt die Haut bei Erkrankungen, Pilzinfektionen oder Schuppenflechte und ist ideal zur Behandlung unreiner Haut.
  • Veilchensaft hat schmerzlindernde Eigenschaften und fördert die Wundheilung nach Verletzungen.
  • Vitamine und Antioxidantien in den Veilchenblüten stärken die Hautbarriere und sorgen für ein ebenmässiges Hautbild.
  • Veilchencremes sagt man eine vorbeugende Wirkung gegenüber Hautkrebs nach.
  • Bei regelmässiger Anwendung kann Veilchencreme sogar Narbengewebe erweichen und erblassen lassen.

Veilchen: Inhaltsstoffe

  • Ätherische Öle: Die wichtigsten Inhaltsstoffe des Veilchens sind seine ätherischen Öle. Diese unterstützen die Wundheilung, hemmen die Narbenbildung, wirken hautberuhigend und desinfizierend.
  • Vitamin C: Veilchen enthalten viel Vitamin C, welches für die Bildung von Kollagen in der Haut zuständig ist, die Pigmentierung ausgleicht und das Hautbild verfeinert.
  • Flavonoide: Diese sekundären Pflanzenstoffe sind performante Antioxidantien. Sie schützen die Hautzellen vor freien Radikalen, schädlichen Sauerstoffverbindungen im Körper, die Krankheiten auslösen und die Hautalterung beschleunigen können.
  • Saponine: Saponine sind eine weitere im Veilchen enthalte Gruppe von Pflanzenstoffen, die unter anderem wirksam gegen Bakterien und Pilze sind.

Darüber hinaus enthält das Veilchen wertvolle Bitterstoffe und Proteine.

DIY-Rezept: Traditionelle Veilchencreme zum Selbermachen

In der Naturmedizin schwört man schon lange auf sie. Und auch in der Kosmetik hat sie sich einen fixen Platz erworben: die traditionelle Veilchensalbe. Die Pflegecreme mit Wirkstoffen aus dem Veilchen lindert zahlreiche Beschwerden und pflegt sanft Gesicht und Körper. Sie ist für jeden Hauttyp geeignet – ganz gleich, ob trockener, öliger oder Mischhaut-Typ.
Zutaten
  • 2 Handvoll Veilchenblüten
  • 30 g Sheabutter
  • 2 x 10 ml Olivenöl
  • wahlweise 5 Tropfen Rosenöl
Zubereitung und Anwendung:
Zunächst erstellt man eigenes Veilchenöl: Dazu die Veilchen kleinschneiden und etwa eine Stunde lang in 10 ml Olivenöl simmern (garen) lassen. Anschliessend werden die Blüten abgeseiht. Die Sheabutter im Wasserbad erhitzen, bis sie flüssig geworden ist, für eine cremigere Konsistenz die übrigen 10 ml Olivenöl untermischen. Nun werden Veilchenöl und je nach Bedarf Rosenöl untergerührt. Das Rosenöl ist kein Bestandteil der traditionellen Veilchensalbe, kann ihre Heilwirkung aber noch verstärken. Zu guter Letzt wird die Salbe in kleine Dosen oder Gläser gefüllt und zum Festwerden kühlgestellt.

Wissenswertes: Herkunft und Öl-Gewinnung

Herkunft des Veilchens

Das duftende Veilchen gedeiht in so gut wie allen Regionen Europas, mit Ausnahme von Skandinavien, da ihm die nördlichen Temperaturen zu kühl sind. Grosse Anbaugebiete von Veilchen befinden sich ausserdem im Mittelmeerraum wie beispielsweise in Italien und Südfrankreich.

Veilchenöl: Gewinnung

Veilchenöl wurde um das 15. Jahrhundert mittels Enfleurage gewonnen: Dazu legte man die Blüten auf erstarrtes Fett, welches ihren Duft nach und nach aufnahm. Später entwickelte sich das Verfahren der Solventextraktion, welches auch heute noch angewendet wird. Hier übergiesst man die Wurzeln und das blühende Kraut des Veilchens mit Alkohol, welcher die Duftstoffe und ätherischen Öle aus der Pflanze löst. Anschliessend lässt sich das reine Duftöl durch Destillation wieder vom Alkohol trennen. Veilchenöl ist sehr teuer: Fünf Tonnen Blüten sind nötig, um einen Liter Öl herzustellen.

Veilchenwasser: Gewinnung

Wie auch beim Rosenwasser, ist das sanft-blumige Veilchenwasser ein Nebenprodukt der Ölgewinnung. Es riecht weniger intensiv, ist dafür aber auch günstiger als Veilchenöl und wird unter anderem zur Aromatisierung von Pflegeprodukten wie Gesichtswasser, preisgünstigeren Düften oder auch Speisen verwendet.

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